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Besser tanzen mit Yoga: Utthita Parshvakonasana – Seitliche Winkelhaltung.
Gastbeitrag: Lubosch Bublák Bearbeitung: Kerstin Lange Fotos: Helmut Römhild
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, seinen Körper auf ein Tanztraining oder für ein Turnier vorzubereiten.
Im tänzerischen Bestreben, sich ‘groß’ zu machen und dementsprechend körperlich auszudehnen, kann die Winkelhaltung dabei helfen,
die Flanken zu längen und die Oberschenkel vor Verletzungen zu schützen.
Hat man diese Yoga-Haltung in seinem Warm-up-Repertoire, tritt man überzeugender auf die Fläche und kann auf natürliche Weise seine innere Ausdehnung auch nach außen hin vermitteln.
Start aus der Mittelposition ...
Beim ersten Üben empfiehlt es sich, eine Mittelposition einzunehmen.
Springe in eine große Grätsche und drehe den rechten Fuß um 90 Grad nach rechts, den linken Fuß leicht einwärts.
Beuge das rechte Knie und stütze dich mit dem rechten Unterarm auf dem Oberschenkel kurz oberhalb des Knies.
Bevor du in die Dehnungen gehst, achte darauf, dass du kein Hohlkreuz machst, in Tänzerkreisen auch ‘Entenpo’ genannt.
Strecke das linke Bein gut durch, indem du den linken Innenknöchel leicht vom Boden hebst und erde die Außenseite der linken Ferse.
schiebe das rechte Knie millimeterweise vor, bis sich ein rechter Winkel zum Schienbein ergibt;
das Knie sollte direkt über dem Fußgelenk sein.
Ziehe gleichzeitig die linke Schulter hinter dich, um den Brustkorb zu öffnen und strecke den linken Arm zur Decke hoch.
Spüre die Dehnung auf der Innenseite der Oberschenkel, während du dich bemühst, dich aus der Mitte des Körpers zu halten
und den abgestützten Unterarm lediglich als leichte Korrekturstütze gebrauchst.
Gehe in beiden Seiten und übe hier schon einmal die tänzerische Grundverfassung: trotz Anstrengung ein freundliches Gesicht zu machen.
Gastautor: Lubosch Bublák
Yoga-Lehrer und ehemaliger Turniertänzer,
Mitglied im
BDY, VYLK, Tanzmedizin Deutschland e.V.
www.ashtanga-yoga-kiel.de
Power Yoga im Tanzsport.
In einer kurzen Reihe wird Lubosch Bublák spezielle Yoga-Haltungen vorstellen, die dem Turniertänzer helfen,
unmittelbar vor dem Wettkampf Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Fotos zu den Yoga Übungen zeigen die Ausführung, der Text erläutert wichtige Aspekte der Yoga Haltungen.
Alexa Potrykus and Petra Reiter-Löbbing führen die Yoga Haltungen vor –
und zusätzliche Übungen, die nicht nur im Tanzsport nützlich sind.
Power Yoga bringt den Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken Kraft und Entspannung.
Power Yoga vermindert fühlbar den Stress – und nur ein stressfreier ‘tänzerischer Organismus’
kann bekanntlich die Musik bestmöglich ‘vertanzen’.
Kein Turniertänzer hat vor einem Wettbewerb Zeit, ein vollständiges Power Yoga Programm zu üben.
Das muss auch nicht sein, denn die Übungen sind leicht auszuführen und zeigen, wie eine Wundermedizin,
schnelle Wirkung.
Power Yoga ergänzt überhaupt das Training der Turniertänzer.
Denn auch wenn die Inder während ihrer Yoga Übungen vor 5000 Jahren wohl nicht unbedingt an's Turniertanzen,
den Langsamen Walzer oder an Samba gedacht haben, können Tänzer von Yoga profitieren, indem sie mit einem
kürzeren überschaubaren Ergänzungsprogramm die Grundlage für ein bewussteres Tanzen schaffen.
Petra Reiter-Löbbing und Alexa Potrykus zeigen, wie es gemacht wird.
Petra Reiter-Löbbing
Yoga-Lehrerin (BDY/EYU)
www.vitalcenterwentorf.de
Alexa Potrykus
Yoga-Lehrerin
TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de
Die Yoga Fotos entstanden in den Räumen des Vital Center Wentorf und des TSV Glinde. Vielen Dank für die grosszügige Unterstützung.
Vital Center Wentorf e.K.
www.vitalcenterwentorf.de
TSV Glinde von 1930 e.V.
www.tsv-glinde.de
Nochmal das Ganze – nur schwieriger ....
Gehe vor wie oben beschrieben und stütze dich nun nicht mehr auf dem rechten Oberschenkel ab, sondern gleite mit der rechten Hand an der Innenseite des rechten Schienbeins in Richtung Boden, setze die Fingerspitzen oder sogar die flache Hand auf den Boden.
Sollte dir das schwerfallen, stelle einen helfenden Klotz unter die Hand, oder übe vorläufig die leichtere Version.
Bei dieser zweiten, schwierigeren Form werden die Dehnungen stärker sein, und es wird nicht so einfach fallen,
die Brustöffnung aus der Körpermitte herzustellen.
Der obere Arm ist zur Decke gestreckt, der Blick geht vor, oder in Richtung obere Hand.
Formvollendet und raumfüllend: zwischen Boden und Decke ...
Der formvollendete Yogi (und geschmeidige Tänzer) vermag in der eben beschriebenen Stellung seine rechte Hand vom Boden
sachte anzuheben, ohne im Körper zusammenzufallen.
Er verlegt seine Hand von der Innenseite des rechten Fußes auf die Außenseite, streckt vehement den linken Arm zur Decke
und führt ihn danach über das linke Ohr schräg hoch zur Decke, bis die linke Flanke vollständig gedehnt ist.
Die Handfläche zeigt dabei in Richtung Boden, der Blick geht zur oberen Hand.
Halte das gebeugte Knie bewusst gegen den stützenden Bodenarm und bemühe dich, zwischen jeden einzelnen Wirbel
deiner Wirbelsäule etwas Abstand zu bringen.
Stark, schlank und fest.
Wie uns der große Meister B.K.S. Iyengar mitteilt, stärkt diese Yoga-Haltung Knöchel, Knie und Schenkel, sie festigt die Körpermitte, entwickelt den Brustbereich und mindert den Fettansatz um Taille und Hüften.
Das kann nicht schaden und wird jedem Tänzer nützen.
Auf die verstärkte Bewegung der Darmmuskeln und damit auf eine angeregte Verdauung, kann ein Turniertänzer verzichten,
besonders vor einem Wettbewerb – und wird beim Üben dieser Haltung eher von der mentalen Zentrierung profitieren.
©: Ballroom Website, 2009
Aktualisiert: 09.11.2009